2019 Schottland - im Land der Burgen, Puffins und dem leckeren Whiskey
Die Anreise von Düsseldorf nach Edinburgh verläuft völlig unspek-takulär, allerdings landen wir, Flugplan bedingt, erst gegen 19.30h und sind, nachdem wir Gepäck und Wagen haben, erst gegen 21.30h in der City. Für die ersten 3 Tage beziehen wir ein Loft in der Broughton St, so dass wir innerhalb der Stadt alles zu Fuß erkunden können.
Das tun wir in den nächsten Tagen auch und bereits am 1. ganzen Tag zeigt mein Schrittzähler irgendwann über 25.000 Schritte. Das liegt zum einen daran, dass wir, nachdem wir alles im Bereich der Altstadt gesehen haben und nach einer Stärkung bis zum Palace of Holyroodhouse laufen und uns nicht verkneifen können, von dort Athur’s Seat zu besteigen. Wir werden, bei herrlichem Wetter mit einer tollen Aussicht auf die Stadt belohnt. Zum anderen liegt es auch daran, dass wir, nachdem wir eine kurzweilige Zeit, mit einem leckeren Abendessen, im gegenüberliegenden ‘Barony‘* haben, eine weitere Runde zu Fuß durch die Stadt drehen. Der Vorteil, wenn es lange hell ist. Schon jetzt können wir sagen, die Stadt hat uns in ihren Bann gezogen und wir freuen uns auf den nächsten Tag.
*zum ‘Barony‘ gibt’s noch ne Geschichte, denn wir können diesen Pub vom Fenster unseres Lofts aus sehen und da am Ankunftsabend gleich mal die Polizei dort vor der Tür stand, war für uns klar… dahin wohl besser nicht. Nur gut, dass wir doch dort waren und nicht nur wirklich lecker gegessen haben, sondern auch Zeuge eines lustigen Ratespiel Abend der Locals waren. Wir hatten echt viel Spaß dort.
Den beginnen wir mit einem erneuten Besuch auf dem Calton Hill, hier hat man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt. Von hier laufen wir nochmal durch den Princes Street Gardens bis zum Castle und auf der Rückseite, vorbei am Grassmarket über die Bow St (Zwischenstopp im ‘La Barantine‘) zurück zur High St, bis wir irgendwann gegen Mittag zurück in unserem Loft sind. Dort stärken wir uns ein wenig, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg zum Botanischen Garten machen. Der Weg ist weiter als gedacht, aber bei schönem Wetter, alles kein Thema, so dass wir zum Kaffee zurück sind. Bevor wir uns noch mal auf die Socken machen (diesmal mit dem Wagen) reservieren wir für heute Abend einen Tisch im ‘edens kitchen‘, das praktischerweise gleich unter unserem Loft ist. Im Anschluss fahren wir raus nach South Queensferry, bzw. noch ein Stückchen weiter, denn als bekennenden Fan der ‘Outlander Saga‘ ist ein Besuch von Midhope Castle einfach Pflicht. Die Brücken in South Queensferry schauen wir uns auf dem Rückweg an, bevor wir den Tag bei einem leckeren Essen beschließen.
Wir verlassen heute Edinburgh. Unser erstes Ziel liegt etwas hinter South Queensferry, das Blackness Castle – wieder was für ‘Outlander‘ Fans. Von hier ist es nicht weit bis Falkirk, denn auch ‘The Kelpies‘ standen für mich ganz oben auf der Liste.
Von hier geht’s zum Doune Castle, Filmkulisse von ‘GoT‘ und… natürlich ‘Outlander‘. Mal keine Filmkulisse (oder doch… na klar ‘Downton Abbey‘) ist das Inveraray Castle, das wir uns aber nur von außen ansehen, da uns die Zeit ein bisschen zu knapp wird. Zuvor haben wir noch am Loch Long eine Fish’n Chips Pause bei Arrochar eingelegt, die Zeit musste sein. Bevor wir unser Ziel für die nächsten Tage – Oban – erreichen, gibt’s noch nen Fotostopp am Kilchurn Castle am Loch Awe. Zum Panorama Viewpoint muss man über eine ziemlich matschige Wiese, mit dem Ergebnis, dass die Schuhe bis auf weiteres durchgesabscht sind und bei Ankunft in Oban erst mal gewechselt werden müssen. Etwas über der Zeit, kommen wir gegen 16.30h in unserem B&B, das Gramarvin, an. Machen uns aber gleich noch mal auf die (trockenen) Socken, um den Ort zu erkunden und noch was zu Essen.
Nach dem leckeren Essen mit leider etwas mauem Service verlassen wir die Lorne Bar und treffen am Hafen auf eine große Gruppe Schüler, die für einen nationalen Musik Wettbewerb übt. Mehr Gänsehaut geht nicht und ein gelungener Abschluss für den Tag.
Der nächste Tag begrüßt uns mit Regen. Leider, denn eigentlich stand Glencoe auf dem Programm. Wir fahren trotzdem, verkneifen uns aber bei dem Wetter große Märsche und sind dennoch erst nach 16.00h zurück in Oban.
Im Nachhinein will ich gar nicht so sehr über das Wetter an diesem Tag meckern, denn wir hatten insgesamt echt Glück damit.
Da es gegen Abend hin wieder etwas besser ist, laufen wir noch mal in den Ort und gönnen uns erst mal ein Whiskey Tasting bei ‘Oban‘, bevor wir den am Vortag bereits reservierten Tisch im 'Coast' einnehmen… seeehr zu empfehlen.
Anschließend drehen wir noch eine Runde durch den Ort, bevor wir unser Zimmer mit Aussicht (Oban von oben) aufsuchen. Schon morgen geht es weiter, mit der Fähre rüber auf die Isle of Mull – wir sind gespannt.
Wir verabschieden uns von unserem Zimmer mit Aussicht und nehmen von hier die Inspiration eines schottischen Künstlers mit nach Hause.
Da unsere Fähre von Oban nach Craignure erst gegen 12.00 Uhr geht, haben wir noch genug Zeit, uns das Dunstaffnage Castle anzusehen.
Die Überfahrt ist nicht allzu spektakulär, die Sicht allerdings schon. Es ist herrliches Wetter und so genießen wir Fahrt und Aussicht. Auf Mull angekommen, kneifen wir uns das Duart Castle, da wir vom Wasser aus schon eine gute Sicht auf das Baugerüst hatten und fahren gleich los Richtung Tobermory, unser Ziel für die nächsten zwei Tage. Wir nehmen allerdings nicht den direkten Weg, sondern wechseln die Küstenseite, so dass wir die Westküste der Isle of Mull herauffahren. Wow, was ist das eine schöne Landschaft. Gefühlt halten wir an jeder Ecke an, was zur Folge hat, dass wir wieder erst sehr spät am Ziel sind. Im Linndhu House werden wir bereits erwartet. Das Zimmer ist der Hammer, wie auch der Rest des Hauses (ich hab viel zu wenig Bilder davon gemacht).
Wir ziehen aber gleich nochmal los, schließlich wollen wir Tobermory erkunden und dort eine Kleinigkeit essen gehen. Gesagt getan und da es nach dem Essen natürlich immer noch sonnig schön ist, fahren wir nochmal raus zum Glengorm Castle, wo wir bis 22.00 Uhr über die Schaf- und Coo Wiesen laufen.
Zum heutigen Tag ist nicht viel zu sagen, außer:
Puffins unlimited ☺
Was hab ich mich darauf gefreut, immer mit der Angst im Nacken, dass das Wetter nicht mitspielt. Umso größer ist die Freude, dass heute einfach alles passt und so sind wir pünktlich im Hafen und legen mit Staffa Tours zu den Treshnish Isles ab.
Zunächst queren wir nach Kilchoan und nehmen dann Fahrt auf zur Insel Lunga. Dort werden wir von Bord gelassen und haben gute 2 Stunden Zeit, die kleinen fliegenden Clowns zu beobachten. Die Zeit vergeht viel zu schnell, ist aber jede Sekunde wert.
Im Anschluss geht’s nach Staffa, bekannt für sein Basalt Gestein, auch hier haben wir eine Stunde Aufendhalt, bevor es nach Tobermory zurück geht.
Wir bleiben im Ort und gehen ins Cafe Fish – wieder seeehr zu empfehen, fahren aber anschließend noch mal raus zum Calgary Beach, da der uns so gut gefallen hat. Bereits gegen 21.00 Uhr sind wir aber heute mal zu Hause. Schließlich müssen wir noch ein bisschen zusammenpacken, da es morgen bereits wieder zurück auf’s Festland geht.
Die Isle of Mull werden wir nicht zum letzten Mal besucht haben, hier hat es uns richtig, richtig gut gefallen.
Heute Morgen lassen wir uns Zeit, denn unsere Fähre nach Kilchoan geht erst um 10.45 Uhr.
Wir trödeln noch mal durch Tobermory, plündern die Bäckerei und besuchen noch die Tobermory Cheese Farm.
Pünktlich setzt die Fähre über und wir unsere Fahrt fort. Einen kleinen Lunch Stopp legen wir im Ardnamurchan Natural History VC ein, bevor wir uns gestärkt aufmachen, das Glenfinnan Viaduct zu erkunden. Nicht ganz allein (das weiß man aber), warten wir ‘dat der Zoch kütt‘… und dann kommt er.
Naja, ein bisschen mehr Dampf hätte ich mir jetzt schon gewünscht, aber es war nett anzusehen. In Fort William sehen wir uns die Neptune’s Staircase an. Als passionierte Segler, ein Muss – allerdings muss man auch echt viel Zeit mitbringen, wenn man hier mit dem Boot rauf oder runter schleusen muss.
Fort Augustus lassen wir im strömenden Regen links liegen, bevor wir erst sehr spät in Invermoriston ankommen. Wir übernachten im Glenmoriston Arms, in dem wir uns gar nicht wohl fühlen und das Preis Leistungsverhältnis leider auch nicht ganz stimmt. Das Essen dort, es gibt u.a. Wild, ist allerdings sehr lecker. Nach dem Regen drehen wir noch eine Verdauungsrunde im Nieselregen und sind ganz froh, hier nur für eine Nacht eingebucht zu haben.
Gleichzeitig ist dies die letzte, vorgebuchte Nacht und so müssen wir uns ab morgen ein bisschen durchhangeln. Voraussichtlich werden wir dann auch immer nur eine Nacht buchen, denn a) ist es schwierig, so kurzfristig was zu bekommen und b) haben wir keine Lust auf einen weiteren Reinfall.
Wir haben uns über Nacht ein bisschen gefangen, sind uns aber einig, hier brauchen wir nicht mehr her. Schade eigentlich, denn auch das Frühstück ist gut und reichhaltig, aber das Gebäude und die Zimmer lassen echt zu wünschen übrig. Das Wetter hat sich allerdings nicht gefangen, so zögern wir zwar ein bisschen raus, bringt uns aber nicht weiter, es regnet.
Wir brauchen ca. eine Stunde von hier bis Dornie, die nächste Filmkulisse wartet (hatten ja auch schon so langsam Entzug)
Eilean Donan Castle steht auf dem Programm – Fans des uralten Filmes ‘Highlander‘ sollten diese Trutzburg kennen, die wir die nächsten zwei Stunden erkunden.
Da das Wetter sich immer noch nicht gebessert hat, fahren wir einfach mal auf die Insel Skye rüber. Bis Portree, dort vertreten wir uns ein bisschen die Beine, nutzen eine kleine Regenpause und fahren dann gegen 14.00 Uhr zurück.
Von hier aus brauchen wir ca. 2 ½ Stunden bis nach Urray, dort haben wir für die Nacht eine Unterkunft in einem kleinen, aber wirklich feinen B&B bekommen. Der Hausherr vom Carndaisy House begrüßt und mega freundlich und hat für auch noch nen Tipp auf Lager, wo wir heute Abend was auf die Gabel bekommen. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, machen wir uns noch mal auf den Weg Richtung Beauly. Dort kann man im Hotel ‘The Priory‘ auch als Nicht-Gast gut essen. Das Ambiente ist etwas gewöhnungs-bedürftig, bzw. nicht ganz so gemütlich, aber das Essen ist top. Wieder zurück kümmern wir uns noch um eine Bleibe für den nächsten Tag, bevor wir in den Federn verschwinden.
Wir verlassen nach, ich würde mal sagen, dem besten Frühstück dieser Reise, das Carndaisy House und machen uns auf den Weg nach Inverness. Zunächst aber suchen wir mal nach Nessy, soll heißen, wir sehen uns das Urquhart Castle an. Hier kann man wirklich mal behaupten, es ist total überlaufen und voll. Bisher hatten wir da ja echt Glück, aber was soll’s – nehmen wir so mit.
Gegen Mittag sind wir in Inverness, schlendern bei Nieselregen durch die Stadt, kaufen ein paar Souvenirs und fahren anschließend raus zum Culloden Battlefield. Traurige Vergangenheit und wieder mal Teil der ‘Outlander‘ Saga, so dass, auch bei weiterhin nieseligem Wetter ein Spaziergang irgendwie dazu gehört.
Es ist bereits Nachmittag, als wir uns auf den Weg zum Meer machen. Unser heutiges Ziel heißt Lossiemouth und wir benötigen eine gute Stunde dorthin. Ein Ort, der uns auf Anhieb gefällt und wo wir gerne eine zweite Nacht bleiben würden, doch leider hat unsere Gastgeberin nur die eine Nacht für uns… egal, wir erkunden erst mal den Ort, laufen ans Meer, genießen das Wetter – ja es ist mal richtig schön und sonnig - und finden sogar eine Unterkunft für eine weiter Nacht hier – wie schön.
Später laufen wir zum Essen auf die andere Seite des Ortes. Das Firth Hotel & Restaurant bekommt heute unseren Zuschlag und wir finden es wieder ziemlich gut und solide. Es reicht sogar für einen abschließenden Gin&Tonic, bevor wir zurück im Norland B&B sind.
So schön Lossiemouth ja ist und uns gefällt, es gibt eine Tatsache, die darf man nicht unter den Tisch kehren...
Lossiemouth ist RAF Air Base und so fliegen einem schon am frühen Morgen die Jets um die Ohren.
Nach dem Frühstück packen wir unsere 7 Sachen zusammen und starten in den Tag. Unser erster Stopp sind die Ruinen von Duffus Castle. So richtig nach unserem Geschmack, denn wir sind komplett allein, das Gelände ist über einen kleinen Parkplatz zu erreichen – selfguided.
Im Anschluss fahren wir nach Brodie, dort durchstöbern wir den Brodie Countryfare und wieder einmal ärgere ich mich darüber, dass wir mit dem Flieger angereist sind – der Wagen wäre bereits bis unters Dach vollgestopft mit Deko und Diversem (Axel ist, glaube ich, froh darüber)
Wo wir schon mal hier sind, sehen wir uns auch gleich das Brodie Castle an, bevor wir weiterfahren. Dallas Dhu steht auf dem Programm, eine Destillerie, die nicht mehr in Betrieb ist und daher selfguided erkundet werden kann, auch wieder, genau unser Ding. Ein anschließendes Tasting gehört aber dazu. Nicht das letzte heute, denn zunächst sehen wir uns die supermoderne Anlage von Macallan an. Wow, das ist ja mal ganz was anderes. Im Anschluss geht’s nach Strathisla (Home of Chivas Regal), die älteste in Betrieb befindliche Destillerie in Speyside. Die Anlage gehört zur höchsten Kategorie der Denkmallisten.
Somit hatten wir heute Brennereien der Kategorie: Museum, Modern und Alt
... ich hab vergessen zu erwähnen, dass wir auch bei 'Cardhu' waren ☺
Wir machen uns auf den Rückweg, denn eigentlich steht noch die Kathedrale von Elgin auf dem Programm. Leider macht die bereits (hahaha, ich muss lachen) um 17.30h zu, soll heißen, wir können bei besten Lichtverhältnissen nur von außen Bilder machen – was der Sache aber keinen Abbruch tut.
Um kurz vor 19.00h sind wir zurück in Lossiemouth, beziehen unsere neue Bleibe, die Links Lodge und laufen nochmal runter in den Ort, um den wunderbaren Tag zu beschließen. Die Wahl trifft heute auf das ‘The Salt Cellar‘ und wieder finden es richtig gut.
Heute verlassen wir Lossiemouth und es geht an die Ostküste, etwas unterhalb von Aberdeen. Doch bevor wir dort sind, schlenkern wir uns noch mal durch die Speyside und suchen ein paar Destillerien auf.
Glenfarclas steht z.B. auf dem Programm.
Allerdings steht auch noch ein Besuch bei der Queen auf dem Programm, so dass wir, nachdem wir Lecht 2090 (ein Skigebiet) überquert haben, alsbald auf dem Parkplatz des Balmoral Castle stehen. Knapp zwei Stunden tummeln wir uns jetzt über das Gelände der Sommerresidenz der Queen, bevor wir über Ballater in Richtung Küste fahren. Bevor wir unser heutiges Ziel – Stonehaven erreichen, sehen wir uns noch das Dunnottar Castle an. Sagenumwoben und toll anzusehen.
In Stonehaven haben wir für die nächste Nacht tatsächlich noch eine Bleibe direkt im Hafen bekommen. Das ’24 Shore Head‘ ist ein wirklich süßes, kleines B&B. Jaaa, auch das Bad ist klein, aber dafür ist die Sicht auf den Hafen grandios. Nicht ganz so grandios ist das Essen heute. Wir entscheiden uns für das ‘The Ship Inn‘ und finden es, im Gegensatz zu den letzten Tagen eher mittelmäßig. Für nen abschließenden Gin&Tonic reicht es aber.
Da unsere letzten Tage anbrechen, geht’s morgen auch gleich weiter. Nach einigen Recherchen haben wir ein B&B in Elie gefunden, von hier ist es nicht weit nach Anstruther und St Andrews und das wollen wir uns ja auch noch ansehen… aber erst übermorgen, denn morgen steht noch mal was hügeliges auf dem Programm. Wir wollen bei Braemer an den River Dee und über Glenshee und Perth zur Halbinsel Fife.
Wie bereits erwähnt, halten wir an unserem Plan von gestern fest, besuchen aber, bevor wir weiterfahren, erneut das Dunnottar Castle. War es gestern bereits duster, so ist heute das Wetter nicht so dolle, daher gibt’s keine weiteren Bilder.
Bis wir in Braemer sind, ist es bereits Mittag und so kürzen wir die Runde ein bisschen ein und laufen nur 1 ½ Stunden am River Dee entlang, bevor wir ne Kleinigkeit bei Gordon’s Tearoom schnabulieren und weiter über das Glenshee Skigebiet fahren. Die Landschaft ist wieder grandios und läd zum ständigen Verweilen ein, was die Zeit aber nicht stehen lässt.
Bis wir in Elie sind ist es bereits 17.00 Uhr und so machen wir uns, nachdem wir unser B&B für die nächste Nacht – ‘The Old Orchard‘ – bezogen haben, gleich wieder auf den Weg zum Hafen. Dem Tipp unserer Gastgeberin folgend, haben wir für heute Abend das ‘The Ship Inn‘ im Visier. In der Hoffnung, dass hier nicht der Name Programm sein wird (das gestrige Ship Inn war ja nicht der Knaller)
Bevor es zum Essen rein geht, sitzt man mit Getränk und Nüssen draußen und schaut zu, wie die Sonne untergeht – schon mal nicht sooo schlecht. Später drinnen, ist sowohl das Ambiente, als auch das Essen meeega. Kann man schlecht beschreiben, muss man erlebt haben und können wir nur empfehlen.
Rundum zufrieden geht es, nachdem wir noch eine kleine Runde laufen, zurück zu unserem B&B. Es bleibt eine letzte Nacht, bevor es zurück geht.
Wir frühstücken in der etwas plüschigen Küche unserer Gastgeberin, die uns, während sie unsere Eier zubereitet, erzählt, warum es so schwierig ist, hier in Elie und Umgebung ein B&B zu finden, es gibt schlichtweg kaum noch welche, weil kaum einer sich die Mühe machen möchte. Schade eigentlich und wir hoffen, dass dieser Trend nicht anhält.
Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg die Küste hoch bis St Andrews. Es gibt eine Menge, kleiner und sehr pittoresker Hafenstädtchen und so macht St Monans den Anfang, gefolgt von Pittenweem und Anstruther, hier legen wir eine kleine Kaffeepause ein, bevor es weiter geht.
Da Crail uns von unserer letzten Gastgeberin so ans Herz gelegt wurde, ist ein Stopp hier selbstverständlich… und es lohnt sich wirklich.
Wir schrauben uns weiter, die Küste entlang, bis wir St Andrews erreichen. Hier sehen wir uns auf dem Gelände der St Andrews Cathedral um, bevor wir uns irgendwann losreißen, um nach Falkland zu fahren. Wieder mal, ein für ‘Outlander‘ Fans unbedingtes Muss. Für die ortsansässige Countryfair sind wir leider zu spät und so machen wir uns, nachdem wir uns bei Campbell’s mit dem wohl heißesten Cappuccino ever eingedeckt haben, auf den Weg nach Kilsyth.
Warum wir ausgerechnet hier gelandet sind, würde ich im Nachhinein der mangelnden Vorbereitung zuschreiben. Da aber in der näheren Umgebung einfach nichts zu bekommen war, fiel die Wahl einfach auf das dortige 'Boathouse Hotel & Restaurant'. In der Tat bei weitem nicht die schlechteste Unterkunft und auch das Essen im Restaurant war sehr lecker, aber alles in Allem etwas nüchtern. Vielleicht war es auch einfach der Nieselregen, der uns wieder einmal eingeholt hat und die Tatsache, dass es morgen zurück geht, dass der Funke hier nicht übergesprungen ist.
Ein großer Vorteil dieser Unterkunft ist das große Platzangebot, so können wir noch vor dem Frühstück alles bequem wieder in die Taschen verstauen, was wir in den letzten beiden Wochen im Wagen verstreut haben. Nach dem Frühstück fahren wir los, es geht noch mal nach Falkirk.
Hatten wir auf dem Hinweg ‘The Kelpies‘ auf dem Programm, so wollen wir uns jetzt noch das Falkirk Wheel, eine Schiffshebeanlage, ansehen. Leider will das Wetter nicht mitspielen, so dass es ein eher kurzes Unterfangen wird. Wo wir gerade in Falkirk sind, können wir uns auch noch das Callendar House ansehen. Bei schönem Wetter ist der botanische Garten ein Traum, so bleiben wir im Haus und sehen uns die Ausstellungen an. Gegen Mittag fahren wir weiter und oh Wunder, das Wetter wird besser. Gerade als wir in Bo’ness ankommen, um uns die dortige Eisenbahn anzusehen, reißt der Himmel auf und die Stimmung steigt schlagartig. So kommt es auch, dass wir noch mal zum Hopetoun House fahren, einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert und… natürlich – Filmkulisse der ‘Outlander‘ Saga (ich langweile Euch bestimmt bereits) in einem Seitenarm des Anwesens befindet sich das ‘The Stables Kitchen‘ – unbedingt merken und, wenn Zeit dafür, vorher reservieren. Hier gibt’s ein „Traditional full Schottish Afternoon Tea“ – Hammer, was die da servieren. Leider haben wir weder reserviert, noch die Zeit dazu. Also begnügen wir uns diesmal nur mit den Außenanlagen, die den Besuch aber allemal wert sind.
Da so langsam die Zeit drück und wir ja heute Abend noch nach Hause fliegen, machen wir uns so langsam auf den Weg Richtung Edinburgh Flughafen. Wir halten nochmal in South Queensferry, wo sich der Kreis irgendwie schließt, bevor wir in Flughafennähe den Wagen, ohne Probleme, abgeben und uns mit nem Shuttle zum Flughafen bringen lassen.
Eingecheckt ist schnell, nein nicht ganz, denn vor uns ist ne ganze Familie, die allesamt Flüssigkeiten im Handgepäck haben. Gut, dass wir es nicht eilig haben und so vertreiben wir uns die Zeit bis zum Abflug mit der Identifizierung der verschiedenen Whiskey Sorten, kategorisiert nach: kenn ich, waren wir, oder aber: da müssen wir noch hin.
Der Rückflug verläuft so unspektakulär wie der Hinflug, das Gepäck lässt ein bisschen auf sich warten und die anschließende Bahnfahrt nervt ein bisschen, denn es ist fast Mitternacht und bereits morgen müssen 50% von uns wieder arbeiten.
Fazit: in Ermangelung an Vorbereitung haben wir die Zeit vielleicht nicht optimal ausgenutzt, uns aber hat es zu diesem Zeitpunkt völlig gereicht und Schottland hatte keine Mühe, den Funken sofort überspringen zu lassen. Was für ein tolles Land, supernette Menschen, viel Abwechslung, noch mehr Landschaft und zu guter Letzt Essen, dass um Längen besser war, als wir erwartet haben.
Ich frage bei solchen Gelegenheiten immer gerne: “und, würdest Du nochmal dorthin wollen?“ in unserem Fall gibt es nur eine, ganz klare Antwort: JAAAAA
Und lange brauchen wir nicht warten, denn bereits für Juni ist der Flieger nach Edinburgh gebucht…