Die Nacht war wieder erwarten ruhig. Scheinbar wird der Generator nachts auf Sparflamme geschaltet, so dass man da nicht unbedingt was von mitbekommt. Wir sind bereits vor Sonnenaufgang am Strand und tatsächlich, vor dem großen Trubel tummeln sich schon jetzt zwei Delphine am Strand. Vom Pier aus können wir eine große Wasserschildkröte beobachten und einige Fische. Doch uns zieht es ins Wasser und die Delphine sind tat-sächlich nicht scheu.
Gut, dass wir so früh dran sind, denn es sind nur wenige Leute da und man kann das Spektakel fast genießen; das ändert sich gegen 7.30h. Mit den Massen kommen zwei Ranger an den Strand, die dafür sorgen, dass die Delphine nicht unnötig bedrängt werden. Mensch, da hatten wir ja vorhin fast ne Privatvorstellung. Gegen 8.00h ist der Spuk erst mal vorbei und wir haben Zeit für’s Frühstück.
Verteidigen müssen wir unsere Frühstücks-Cerealien gegen ein ortsansässigen, ziemlich dreisten Emu, der sich fast nicht verscheuchen lässt (wir geben nichts!). Etwas später sind wir bereits auf dem Weg nach Denham. Dort angekommen informieren wir uns im CALM-Office nach den Gegebenheiten im Francois Peron National Park und kümmern uns um den Reifendruck. Breit und weich müssen die Reifen sein, also lassen wir entsprechend viel Luft raus. Die ersten 6 km bis zum Homestead (alte Schaffarm) könnte man auch ohne den verminderten Reifendruck bewältigen, der Rest aber ist ohne Allrad und niedrigem Reifendruck fast nicht zu machen. Und so beginnt unser 43 km langer Ritt zum Cape Peron. Nichts für schwache Nerven. Zum Teil ist die Piste sehr schmal, zum Teil auch der Sand sehr weich und dann geht’s auch noch durch diverse Salzpfannen, die zwar bretthart, aber mit unzähligen Schlaglöchern gespickt sind.
Am Cape angekommen treffen wir drei Typen, die wir bereits gestern in Monkey Mia gesehen haben. Schnell kommen wir ins Gespräch und tauschen uns ein wenig aus. Zwei von ihnen sind im Urlaub, einer ist vor 8 Jahren nach Perth ausgewandert (interessant was der zu berichten hat).
Wir genießen den herrlichen Strand. Eine Wahnsinnskulisse – weißer Strand, roter Sand und Spinifex bis zum abwinken; von der Farbe des Wassers ganz zu schweigen. Ein Traum. Wir laufen vom Cape Peron bis zum Skipjack Point (gute 3km) und haben eine tolle Sicht auf die Bucht. Vom Skipjack Point kann man sogar Haie sehen (und keine kleinen!), die an der Küste patrouillieren. Viele Fische, Schildkröten und einen Delphin sehen wir auch. Es gefällt uns so gut, dass wir uns entschließen die Nacht hier draußen zu bleiben. Wir fahren bis zur Bottle Bay, nein wir reiten zur Bottle Bay, sehen uns diese an, gucken uns noch eine andere Campsite an, um dann wieder zurück zur Bottle Bay zu reiten. Hier ist der Strand eindeutig schöner. Vor dem verdienten Kaffee gehen wir auch kurz ins Wasser (nur bis zum Oberschenkel). Die Erinnerung an die Haie lässt uns nicht lange durchhalten, außerdem ist das Wasser doch schattiger, als gedacht. Wir laufen noch ein bisschen den Strand entlang. Da es hier so viel zu entdecken gibt (Muscheln, Korallen, Krebse, Fußspuren diverser Tiere, etc.), dauert es doch fast bis zum Sonnenuntergang.
Anschließend packen wir zum 1. Mal unseren Kocher aus dem Camper, kochen draußen und sitzen noch ein bisschen mit Bier und Meerblick am Strand. Leider bleiben die erhofften, nachtaktiven Tiere aus. Das einzige, was wir zu sehen bekommen, ist eine Katze (da sind wir sicher), obwohl es die hier gar nicht geben dürfte!
Gegen 21.00h liegen wir bereits im Bett – eine lange Nacht liegt vor uns. Das Meer rauscht, hmmm es ist einfach herrlich hier.