In der Tat war die Nacht kalt. Schön aber, dass es zum Frühstück wieder Sonnenschein gibt und wir nach einer ausgiebigen Dusche sogar draußen sitzen können.
Gegen 9.00h sind wir startklar. Wirklich weit fahren brauchen wir für unser erstes Highlight nicht. Die Erskine Falls liegen direkt hinter Lorne, bzw. man braucht nur in Lorne den Berg rauf, auf der anderen Seite wieder runter und schon ist man quasi da. Wir laufen zu dem Wasserfall runter und machen ein paar ganz nette Bilder. Unten aber sieht’s mal wieder so aus, als hätte es hier letzte Woche richtig was gegeben. Der Dreck hängt noch ziemlich hoch in den Bäumen und Sträuchern und sogar der Wanderweg ist gesperrt. Eine knappe Stunde später sitzen wir wieder im Wagen und fahren die steile Straße nach Lorne hinunter. Im Ortskern haben sich mal wieder die Porsche Fahrer versammelt. Heute geht die Tour wohl weiter. Die eine oder andere Showeinlage sehen wir uns noch an, fahren dann aber auf der Great Ocean Road weiter, in Richtung Apollo Bay. Wir halten das ein oder andere Mal an, um ein Foto zu machen, oder einfach nur den Ausblick zu genießen.
Das ist schon eine ziemlich tolle Strecke. Wir sind froh, nicht vergangenes Wochenende hier gewesen zu sein, denn zum Teil kann man die Reste der Erdrutsche noch auf der Straße sehen. In Apollo Bay machen wir noch eine kleine Pause, gucken kurz mal über den Hafen (wird gerade erweitert) und fahren dann weiter in Richtung Cape Otway.
Zunächst entfernt sich die GOR hinter Apollo Bay vom Meer, d.h. sie verläuft jetzt durch den Otway National Park.
Wir halten bei “Maits Rest“ und drehen eine Runde durch den Regenwald (wieder wie ein verwunschener Märchenwald), anschließend fahren wir zum Cape Otway raus, um den gleichnamigen Leuchtturm zu besuchen.
Auf dem Weg dorthin sehen wir unzählig viele Koalas in den Bäumen hängen (schlafen). Wir haben das zwar gehofft, aber in der Vielzahl nicht zu träumen gewagt. Echt nett, wir könnten Stunden damit zubringen, die einzelnen Tiere zu beobachten. Daher ist es auch bereits 13.30h, als wir am Cape Otway Lighthouse ankommen. Wir unternehmen eine “Selfguided“ Tour über das Gelände der Leuchtturmanlage und können dabei diverse Gebäude und sogar den Leuchtturm von innen sehen, dieser war bis 1994 noch in Betrieb, wurde dann aber durch eine Solaranlage ersetzt. Man nannte diesen Leuchtturm auch “Beacon of hope“, aber einigen Schiffen hat das wohl nichts genutzt. Wir befinden uns nämlich an der Shipwreckcoast; hier liegen nachgewiesen von 19 Schiffen die Wracks auf Grund, bzw. auf den vorgelagerten Riffen. Sehen kann man sie von der Küste aus aber nicht.
Wir fahren weiter, bis die GOR in Glenaire wieder auf die Küste trifft. Dort machen wir noch mal Halt an einem der vielen Lookouts, bevor es weiter geht zum Otway Fly Treetop Walk. In den Wipfeln der Bäume kann man sich hier über eine Stahlbrücke bewegen und sogar auf einen Aussichtsturm rauf. Es ist zwar sehr nett (der Rückweg geht durch den Wald), aber so richtig begeistert sind wir nicht. Wir könnten darüber streiten, dass wir uns die 39,- AU$ hätten sparen können. Auch wenn die Zeit jetzt etwas knapp zu werden scheint, entschließen wir uns noch zu den Triplet Falls zu fahren. Das letzte Stück dorthin geht über eine unbefestigte Straße. Der Weg selber, zu den Wasserfällen runter, führt über ein neu angelegtes Treppen- und Gittersystem. Die Wasserfälle sind superschön und gefallen uns um einiges besser, als der künstlich angelegte “Hochgarten“.
Da wir nach gut 45 Minuten wieder am Wagen stehen, fahren wir auch noch zu dem Hopetoun Falls. Auch hier gehen die letzten 4 Kilometer über eine Schotterpiste zum Ziel. Wir sparen uns den Abstieg zum Fuß der Wasserfälle, sind aber auch mit der Sicht von der Aussichtsplattform zufrieden. Gegen 17.30h fahren wir dann los, um die 12 Apostel im letzten Licht des Tages zu fotografieren. Da die ca. 50 Kilometer im Verhältnis (wir halten an keinem Aussichtspunkt mehr) schnell abgeritten sind, stehen wir ca. 1 Stunde später in Princetown (bestehend aus einem Pub, einem Store und einem Campground) und machen für die nächste Nacht einen Platz klar. Ziemlich überschaubar (insges. 3 Gäste) “markieren“ wir unseren Platz mit unserem Tisch, bevor wir zu den 12 Aposteln rüberfahren. Zuerst aber geht’s über die Gibson Steps runter zum Strand (die einzige Möglichkeit hier). Dummerweise lässt uns die Sonne im Stich und die Wolken nehmen zu. Das Licht könnte besser sein, dennoch machen wir ein paar Bilder von hier unten, bevor wir wieder rauf laufen und die nächsten paar Meter bis zum Infocenter der 12 Apostel fahren. Da dieses z.Zt. renoviert wird, ist es komplett verhüllt (soll pünktlich zur Hauptsaison fertig werden). Durch einen Tunnel gelangen wir zur Aussichtsplattform der 12 Apostel. Hammer, ist das schön. Auch wenn die Sonne sich nicht mehr so richtig blicken lässt und wir nicht die perfekten Bilder bekommen, genießen wir doch die Schönheit. Alleine sind wir nicht, aber die vermuteten Massen sind um diese Zeit nicht unterwegs. Wir bleiben, bis die Sonne untergeht, wollen wir doch noch ein paar Pinguine sehen, die hier ihre Höhlen haben und nach Sonnenuntergang das Meer verlassen. Aber irgendwie dauert uns das zu lange, denn die ersten 3 Pinguine sind nach ca. 20 Minuten immer noch nicht aus dem Wasser (traut euch J).
Wir fahren also zurück zum Campground und kochen uns ein paar Nudeln. Da es aber wieder so kalt und windig ist, verlagern wir Kochen, Essen und den restlichen Abend nach drinnen. Morgen früh werden wir versuchen, noch mal ein paar Bilder der 12 Apostel zu machen, bis dahin…